Patente: Eigene Welt mit eigener Sprache

14. September 2022

Ich bin absoluter Anfänger beim Thema Steuern.

Ich fange gerade an, mich damit auseinanderzusetzen. Und schon bin ich nach dem Einreichen meiner ersten Vorsteuererklärung auf Herausforderungen gestoßen. 

Ich bekam einen Brief vom Finanzamt, in dem stand: 

„Ich bitte Sie, den Nachweis dieser Vorsteuern durch die Vorlage der 3 betragsmäßig höchsten Eingangsrechnungen in Kopie zu führen und einen Ausdruck des Sachkontos Vorsteuer beizufügen.“

Da tun sich gleich mehrere Fragen für mich auf. Was bedeutet „in Kopie zu führen“? Ich vermute, es heißt, dass ich Kopien der Rechnungen zu Hause aufbewahren soll. Okay, Haken dran.

Nächste Frage: Was zum Henker ist ein Sachkonto Vorsteuer und wie mache ich einen Ausdruck davon? Auch nach ein bisschen Suchen bin ich nicht wirklich schlauer geworden. Ich habe dann das Finanzamt angerufen. Ich dachte dann, ich hätte es verstanden, hab ihnen aber doch das Falsche geschickt. Beim zweiten Mal hat es dann geklappt (zumindest haben sie sich nicht nochmal gemeldet).

„Steuersprache“ ist für mich ähnlich kompliziert wie „Patentsprache“.

In dem Moment konnte ich mich nochmal wieder komplett in die Situation von jemandem versetzen, der gerade mit Patenten anfängt. Ich selbst war auch mal da. Ich selbst hatte auch mal alle diese Fragen. Patente sind wie eine eigene Welt mit einer eigenen Sprache. Und die kann man – wie alle Sprachen – erlernen. Zumindest soweit, dass man sich „im Alltag verständigen kann“ – also im Joballtag damit ohne Stress zurechtkommt.

Nehmen wir mal einen Prüfungsbescheid. Da stehen viele Dinge drin, die man nicht direkt verstehen kann, wenn man nicht weiß, was sie bedeuten. 

 

1. Beispiel

Hier wird mit Artikeln aus dem PCT (Patent Cooperation Treaty) „um sich geschmissen“. Und auch wenn man die Artikel nachschlägt, versteht man nur Bahnhof, sofern man die Hintergründe nicht kennt.
Was ist überhaupt ein Anspruch? Und was ist „nicht neu im Sinne…“? Was bedeutet das?

2. Beispiel

Hier geht es munter weiter. In nur einem Satz tun sich viele Fragen auf:

Was sind abhängige Ansprüche? Was bedeutet rückbezogen? Was bedeutet erfinderische Tätigkeit? Was bedeutet, dass sie in Kombination mit den Merkmalen eines Anspruchs Erfordernisse erfüllen müssen?

3. Beispiel

Was ist ein Verfahrensanspruch? Und was bedeutet, dass der Anspruch unabhängig ist?
„Dieser Einwand gilt in gleicher Weise“: Ist damit gemeint, dass es hier das gleiche angeführt wird, wie beim Anspruch zuvor?

4. Beispiel

Schon wieder irgendwelche Regeln.
Was bedeutet „offenbart“ und „einschlägig“?
Was ist der Stand der Technik?
Was wollen die von mir? Was soll ich wo angeben? Ich bin verwirrt…

Fazit

Wenn man die Sprache nicht spricht und keine Unterstützung hat, kann man sich ziemlich überfordert fühlen.

Am Ende hat man den vielleicht Eindruck, der Prüfungsbescheid wäre vernichtend, die eigene Idee schlecht und sowieso hätte man alles falsch gemacht. Zudem hat man keine Ahnung, was man tun sollte, um doch noch ein Happy End zu erzielen…

Es ist, wie eine neue Sprache zu lernen. Allerdings geht es schneller.

Wenn du die Grundlagen kennst, kannst du mit solchen Situationen stressfreier umgehen. Du kannst besser einschätzen, was passiert und wie du darauf reagieren kannst.

Dass du dazu dann noch die Hilfe eines Anwalts in Anspruch nimmst, ist völlig okay und sinnvoll. Aber zumindest bist du nicht mehr überfordert.

Ich habe selbst die Patentsprache über viele Jahre erlernt. Und ich kann sie dir beibringen.

Wenn dich das interessiert, dann melde dich gern bei mir. Am besten buchst du dir direkt einen (kostenlosen) Kennenlerntermin 🙂

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